Berberaffe Arnie bekommt eine neue Familie

Veröffentlicht in Panorama | Wissenswertes (Archiv)

Affenberg Salem, Salem
ÖZ: 9:00-18:00 Uhr

Berberaffenmännchen Arnie brauchte Ausdauer und ein Geschick zum Netzwerken, um sein Vorhaben umzusetzen. Der fünfjährige Berberaffe ist inzwischen geschlechtsreif, doch in seiner Herkunftsgruppe sah er keine Perspektiven. Berberaffenmännchen verpaaren sich in der Regel nicht innerhalb der eigenen mütterlichen Verwandtschaftslinie. Da Arnie aus einer sehr großen Familie stammt und somit nur wenige potentielle Paarungspartnerinnen in seiner Geburtsgruppe vorfand, entschloss er sich, seiner Heimatgruppe Adieu zu sagen.Der Zeitpunkt war ideal, denn mit fünf Jahren ist er noch nicht voll ausgewachsen und wird somit von den Männchen der neuen Gruppe nicht als Konkurrent wahrgenommen. Ein weiterer Vorteil: In der neuen Gruppe gibt es kaum gleichaltrige Konkurrenten - gute Aussichten für Arnie Und doch brauchte es in monatelanger und mühevoller „Kleinarbeit“ ständige freundliche Kontaktaufnahmen, insbesondere in Form von ‚Fellpflegediensten‘, um zunächst von den Tieren am Rand der neuen Gruppe akzeptiert zu werden und sodann endgültige Annahme zu finden. Ein Zurück hätte ihm die alte Gruppe verwehrt. Arnie hat es geschafft und kann sich nun auf die Paarungszeit im Herbst und Frühwinter freuen, denn alle Weibchen in der neuen Gruppe sind mit ihm nicht verwandt und kommen somit als mögliche Paarungspartnerinnen in Frage.

1307 Affenberg TextArnie beim ‚Freundschaftsdienst‘ – Fellpflege ist die beste Möglichkeit, freundschaftlichen Kontakt mit der neuen Gruppe aufzubauen.
„Dies ist eine natürliche Strategie der Berberaffenmännchen, die hilft Inzucht zu vermeiden und die Gruppen mit ‚frischen Genen‘ versorgt“, erklärt Parkleiter und Biologe Dr. Roland Hilgartner. „Arnie gehört zu dem Drittel der männlichen Jungtiere, die wechseln, auch wenn sie nicht mit offenen Armen empfangen werden. Manche sind gewitzt, knüpfen rasch neue Netzwerke und kommen schneller ins Zentrum der neuen Gruppe. Andere tun sich schwerer.“ Das Affenberg-Team hat ein Auge auf diese spannenden Prozesse und zeigt den Besuchern auch gerne Arnie in seiner neuen Gruppe am großen Platz des Waldgeheges. Unter den rund 200 Tieren kann der Gruppenwechsel wie in freier Wildbahn verlaufen. So stammt auch die einzige wissenschaftliche Studie zu dieser wichtigen Verhaltensweise der Berberaffen vom Affenberg beim Bodensee. Andere Parks und Zoos müssen ihre Jungtiere einfangen und mit anderen Einrichtungen tauschen, um Inzucht in der Gruppe zu vermeiden.

Der Affennachwuchs erkundet die Welt
Die acht munteren Affenbabys interessiert das wenig. Während die zwei im Juli geborenen Nachzügler noch viel kuschelige Affenliebe brauchen, sind die anderen schon dabei, neugierig ihre Umgebung zu erkunden oder vom sicheren Ausblick auf den Rücken starker Männchen Neues zu entdecken. Die kleinen und großen Besucher können die süßen Babys entlang des Rundweges ganz ohne trennende Zäune beobachten. Dazu gibt es neben interaktiven Infotafeln von den Parkbetreuern spannende Details zu der cleveren Affenbande.

Die Störche üben das Fliegen
Bei den Jungstörchen stehen nun eifrige Flugübungen an. „Je nach Thermik zeigt sich über dem Affenberg derzeit ein faszinierendes Bild dieser herrlichen ‚Segelflieger‘, ist Roland Hilgartner immer wieder begeistert. „Bis zum Start für den großen Vogelzug nach Süden werden sie alle fit genug sein.“

Weitere Informationen:
Mehr zum Tierpark, zu den Saison- und Familienkarten und erste Eindrücke findet man unter www.affenberg-salem.de. Der Affenberg hat täglich von 9:00-18:00 Uhr und vom 27. Oktober bis 3. November jeweils von 9:00-17:00 Uhr geöffnet. Ein Erlebnisbus verbindet den Park im Stundentakt mit den Pfahlbauten in Unteruhldingen, dem Schloss Salem und den dazu gehörenden Bahnhöfen. Für motorisierte Gäste und Busse steht ein großer, gebührenfreier Parkplatz zur Verfügung.
Affenberg Salem, D-88682 Salem, Tel. +49(0)7553/3-81, Fax +49(0)7553/64 54, info@affenberg-salem.de.

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