„Wildes Indien“- Himalaya zwischen Tibet und Burma

Veröffentlicht in Ausstellungen | Kunst (Archiv)

4. Mai 2013 – 19. Januar 2014, Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen,
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10:00 – 17:00 Uhr

Die große Sonderausstellung „Wildes Indien“ des  Historischen und Völkerkundemuseums St.Gallen ist die weltweit erste umfassende Ausstellung zum indischen Osthimalaya und den Menschen in dessen Staaten Arunachal Pradesh und Teilen Nagalands.

Der indische Bundesstaat Arunachal Pradesh, das „Land der morgenbeschienenen Berge“, ist aufgrund seiner Völkervielfalt und gewaltigen Naturschönheiten wohl weltweit unvergleichlich. 110 verschiedenen Volksstämmen, die zwischen Buddhismus und Geisterglaube stehen, bietet der in weiten Teilen noch unberührte Regenwald Lebensraum. Archaisch anmutende Formen des Zusammenlebens wie die Vielehe in Langhäusern, Tieropfer und Kopfjagd haben sich erhalten. 65 Jahre lang war das Gebiet aufgrund politischer Umstände für Fremde nicht zugänglich. Seine Erforschung steht erst am Anfang. Bei uns in der Schweiz gehört Nordost-Indien bis heute zu den „weißen Flecken auf der Landkarte“.
Der Frankfurter Forscher und Autor Peter van Ham (Jg. 64) bereist den Nordosten Indiens seit über 15 Jahren. Er hat darüber bislang fünf Bücher veröffentlicht. Es bedurfte einiges an Vertrauensbildung, bis die dortigen Menschen sich van Ham öffneten und merkten, dass es ihm wertfrei um Verständnis für das Wesentliche ihrer Kultur ging, um ihre Vorstellungen und ihre Zeichen, die sich hinter ihren Kulturäußerungen verbergen.

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Fruchtbarkeit –  ein Kernthema
Ethnisch und kulturell haben diese Völker nur sehr wenig mit der Lebensweise im weithin bekannten Indien der Hindus zu tun. Völker wie die Nyishi, Mishmi oder Hrusso sind tibeto-burmesischer Abstammung. Über die Jahrhunderte haben sie Weltbilder entwickelt, die bis heute um archaisch anmutende Lebenskonzepte wie Abgrenzung, Stärke, Fruchtbarkeit und Klangesetze kreisen. Verbindend wirken vor allem die harten Lebensbedingungen in den Bergregenwäldern. Das Überleben in dieser Region ist schwierig, insbesondere wegen der mangelnden Fruchtbarkeit des Bodens.
„Fruchtbarkeit“ ist deshalb auch ein Kernthema der Ausstellung. Um sie kreisen in Arunachal Pradesh und Nagaland sämtliche Sozialformen von den Bedingungen des Zusammenlebens über die Generierung von Status bis hin zur Religion.

Rahmenprogramm mit Schnuppertanzkurs
Ein Schwergewicht des Rahmenprogramms bilden die sieben Sonntagsführungen mit Gastkurator Peter van Ham. Dazu kommen Spezialführungen, z.B. im „Britisch-indischen Bilder-Pavillon“ und in der „st.gallisch-indischen Wunderkammer“. Auch die Museumspädagogik greift das Thema auf und bietet spannende Einblicke und Erlebnisse, z.B. mit einem Parcours durch die Ausstellung oder einem Schnuppertanzkurs „Bollywood“.

Historisches und Völkerkundemuseum
Museumstrasse 50
CH-9000 St.Gallen

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