«Die Bedürfnisse der Pflanzen» - einfühlsames Solo-Theater
Theaterkasse und Foyerbar öffnen um 19.30 Uhr
Ein einfühlsames Solo-Theater über die Erinnerung und das Vergessen. Sebastian Krähenbühl dokumentiert mit einer kleinen DV-Kamera in grösseren zeitlichen Abständen Gespräche, die er mit mit seiner Grossmutter Silvia führt.
Aus dem umfangreichen dokumentierten Material, aus den Videoaufzeichnungen und aus persönlichen Erinnerungen hat er eine vielschichtige Theaterproduktion über das Leben seiner Grossmutter geschaffen.
«Die Bedürfnisse der Pflanzen»
von und mit Sebastian Krähenbühl
Sebastian Krähenbühls Grossmutter Silvia entstammt einem fortschrittlichen, intellektuellen und gutbürgerlichen Milieu. Ihre Weltsicht ist geprägt von der Idealvorstellung einer naturverbundenen Lebensweise und hohen moralischen Ansprüchen und Werthaltungen. Nach einer Gärtnerlehre heiratet sie in eine Bauernfamilie hinein, ein Milieu, das sie zunächst idealisiert und dann schmerzlich kennenlernt. Ihr Versuch, eine kulturelle und intellektuelle Lebensweise in der Familie zu etablieren, scheitert am harten Arbeitsalltag auf dem Bauernhof, wo es vor allem viel zu „chrampfen“ gibt.
In den letzten Jahren ihres Lebens beginnt sie sich plötzlich zu verändern, sie wird heiterer und leichter, aber auch vergesslicher und unselbständiger. Allmählich vergisst sie ein bewegtes Leben, und das Bild, das Sebastian von ihr hat, beginnt sich langsam zu verzerren. Er begibt sich auf eine Spurensuche nach Veränderungen, die sie in ihrer Persönlichkeit erfährt und nach Erfahrungen, die Silvia in ihrem Leben gemacht hat.
Nach ihrem Tod 2006 entdeckt er, dass sie ihr Leben umfangreich und sorgfältig dokumentiert hat. Zahlreiche Tagebücher und Briefe, Protokolle, Reden für Geburtstagsfeiern und Hochzeiten, akribische Protokolle über geleistete Garten- und Haushaltsarbeit liegen zeitlich geordnet, handgebunden und säuberlich beschriftet und etikettiert vor.